
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG (ISIN: DE000A3EYLC7, WKN: A3EYLC) macht einen klugen Schachzug – und das ist nicht übertrieben gesagt. Die Bank steigt ins Zahlstellengeschäft ein, eine Nische, die in den letzten Jahren ziemlich leer gefegt wurde. Viele kleinere Emittenten stehen heute vor dem Problem, dass große Banken sie oft links liegen lassen, wenn es um Transaktionen unter 200 Millionen Euro geht. Genau hier setzt die mwb an. Die Infrastruktur, inklusive Target2- und Clearstream-Accounts, haben sie bereits aufgebaut. Das Ganze soll noch im Mai 2025 starten.
Warum dieser Strategiewechsel jetzt? Der Markt spricht Bände: Immer weniger Institute bieten Zahlstellenfunktionen für Small- und MidCaps an. Und genau hier liegt der Knackpunkt. Mit dem neuen Angebot kann mwb ihre Dienstleistungen nahtlos verknüpfen – vom Designated Sponsoring bis hin zu Kapitalerhöhungen oder Anleiheemissionen. Ein Alleinstellungsmerkmal, das sich sehen lassen kann.
Strategischer Vorteil durch Eigenständigkeit
Der Clou: mwb wird bei der wertpapiertechnischen Abwicklung unabhängig von externen Partnern. Für Mandanten bedeutet das mehr Effizienz und besseren Service. Was bleibt, ist der Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen – ein Segment, das nach wie vor unterversorgt ist. Dass dies ein strategischer Vorteil sein könnte, steht außer Frage. Doch ob der Markt diese Erweiterung wirklich so honoriert, wie es sich die Verantwortlichen erhoffen, muss sich erst noch zeigen.