
Carl Zeiss Meditec liefert solide Zahlen ab – aber die Party fällt verhalten aus. Mit 2,23 Milliarden Euro Umsatz bleibt man nah am Erwarteten. Das operative Ergebnis klettert leicht auf 257,7 Millionen Euro. Doch der Blick hinter die Kulissen zeigt: Der Konzern hat noch Luft nach oben. Am 11. Dezember legte das MDAX-Unternehmen die Bilanz für 2024/25 vor.
Die Jenaer haben ihre Hausaufgaben gemacht – ohne dabei wirklich zu glänzen. Ein Plus von 7,8 Prozent beim Umsatz hört sich erstmal nicht schlecht an. Aber wenn man genauer hinschaut: Die organische Wachstumsrate lag nur bei 3,3 Prozent. Da schlägt dann doch die Enttäuschung durch — besonders wenn man bedenkt, dass Carl Zeiss Meditec eigentlich zu den Vorzeigeunternehmen der Medizintechnik gehört.
Ophthalmologie als starker Rückhalt
Die Sparte Ophthalmology macht weiterhin das Gros des Geschäfts aus — mit 1,72 Milliarden Euro und einem Wachstum von 8,5 Prozent. Besonders die Premium-Intraokularlinsen laufen gut. Allerdings: In China stagniert das Geschäft. Und genau da liegt auch der Haken — der asiatische Markt ist eben ein zentraler Wachstumstreiber. Ohne ihn wird’s eng.
Interessant: Die Microsurgery-Sparte kommt langsam in Schwung. Mit dem neuen neurochirurgischen Mikroskop KINEVO® 900 S ziehen die Verkäufe spürbar an. Im Jahresvergleich +5,7 Prozent auf 504 Millionen Euro. Endlich mal eine positive Nachricht aus diesem Segment, das lange Zeit eher mau lief.
Regionale Muster zeigen sich deutlich
EMEA überrascht positiv mit einem kräftigen Plus von 12,5 Prozent. Deutschland und Großbritannien sind hier die Zugpferde. Amerika wächst moderat um 8,7 Prozent. Aber Asien/Pazifik enttäuscht mit lediglich 4,4 Prozent Wachstum. Japan bremst richtig — während Indien und Südostasien ordentlich performen.
Der Ausblick für 2025/26 bleibt vorsichtig optimistisch. Ein mittleres einstelliges Umsatzwachstum ist anvisiert. Die EBITA-Marge soll bei etwa 12,5 Prozent liegen. Doch Vorsicht: Geopolitische Risiken und Handelsbarrieren könnten dazwischenfunken. Und die Neuausrichtung der Forschung könnte teuer werden.