
Die Zahlen der NORDWEST Handel AG für das erste Halbjahr 2025 zeigen eine Entwicklung, die man als gemischt bezeichnen kann. Das Geschäftsvolumen stieg zwar um 3,0 % auf 2.373,9 Mio. €, aber nicht alle Segmente konnten überzeugen. Besonders auffällig ist hier der Unterschied zwischen dem Stahl- und dem Haustechnikbereich auf der einen sowie dem Baubereich auf der anderen Seite.
Was sofort ins Auge fällt, ist die starke Performance des Stahlhandels. Mit einem Plus von 10,3 % gegenüber dem Vorjahr und einem Volumen von 797,6 Mio. € hat dieser Bereich deutlich an Fahrt gewonnen. Ähnlich positiv entwickelte sich auch die Haustechnik – ein Plus von 21,9 %. Allerdings schlägt hier vor allem der Anstieg der Fachhandelspartner zu Buche, deren Zahl per 30. Juni 2025 auf 1.294 stieg. Das zeigt: Die Expansion geht weiter, auch wenn nicht alle Bereiche gleichmäßig profitieren.
Uneinheitliche Entwicklung in den Segmenten
Der Baubereich bleibt dagegen ein Sorgenkind. Im zweiten Quartal gab es sogar ein Minus von 1,0 %. Was hier besonders ins Gewicht fällt, ist der Rückgang im Lagergeschäft. Während das ZR- und Streckengeschäft noch robust wuchs (+2,2 %), blieb das Lagergeschäft leicht unter dem Vorjahreswert (-0,6 %). Noch dramatischer sieht es im Bereich Handwerk-Industrie aus. Hier sackte das Geschäft im zweiten Quartal um 8,2 % ab, was auf veränderte Beschaffungswege zurückzuführen ist.
Das Datum des 15. Juli 2025 markiert dabei einen Moment der Klarheit. Der Zwischenbericht wird erst am 15. August veröffentlicht, doch die Eckdaten lassen bereits jetzt erkennen, dass die Dynamik nicht überall gleich verteilt ist. Ein strukturelles Problem scheint der Bereich TeamFaktor/Services zu sein. Mit einem Rückgang von 4,5 % auf 630,1 Mio. € wurde hier der Vorjahreswert klar verfehlt.
Ausblick: International stark, national verhalten
Interessant ist auch der Blick nach Europa. In Ländern wie Österreich, der Schweiz oder Spanien scheint das Unternehmen weiterhin gut positioniert zu sein. Doch in Deutschland bleiben Herausforderungen. Besonders der Preisdruck und die konjunkturelle Schwäche lasten auf den Margen. Ob die positive Entwicklung im Stahl- und Haustechnikbereich reichen wird, um diese Defizite auszugleichen, bleibt abzuwarten. Fest steht: Die NORDWEST Handel AG bewegt sich in einem komplexen Umfeld, das Flexibilität erfordert. Und genau das könnte der Schlüssel für die Zukunft sein.