
TUI legt im Geschäftsjahr 2025 Rekordzahlen vor – aber die Party hat ihren Preis. Am 10. Dezember präsentierte der Tourismusriese Zahlen, die selbst Optimisten überraschen. Doch hinter den Kulissen brodelt es.
Die TUI AG (ISIN: DE000TUAG505, WKN: TUAG50) zeigt sich von ihrer besten Seite. Mit einem bereinigten EBIT von 1.459 Mio. € übertrifft der Konzern selbst seine ambitionierten Prognosen um satte 12,6%. Die Hotels spucken Rekorde aus, Kreuzfahrten steuern mit Plus 29% auf neuen Höhenflug. Aber halt – ganz so rosig sieht’s nicht überall aus.
Urlaub ja, Airlines nein
Während die Urlaubserlebnisse glänzen, kämpft der Bereich Märkte + Airline mit einem herben Rückgang von 34% beim bereinigten EBIT. Der Grund: massive Investitionen in Transformation und Wachstum bei gleichzeitigem Kostendruck. Ein Spagat zwischen gestiegenen Treibstoffpreisen und wettbewerbsintensivem Markt… da kann selbst ein Branchenprimus wie TUI ins Schwitzen geraten.
Interessant dabei: das Management setzt weiterhin auf sein integriertes Geschäftsmodell. „Wir machen keine halben Sachen“, könnte man meinen. Denn statt sich von problematischen Sparten zu trennen, wird kräftig in die Zukunft investiert. 860 bis 900 Mio. € sollen allein im GJ26e fließen – über 60% davon in Wachstum bei Hotels & Resorts.
Von Null auf Hundert – die neue Dividendenpolitik
Jetzt wird’s spannend. Nach Jahren der Entbehrung kehrt TUI endlich zur Dividende zurück. 0,10€ pro Aktie als Starter – das klingt bescheiden, ist aber symbolisch wichtig. Ab 2026 sollen dann 10-20% des bereinigten Ergebnisses je Aktie an die Aktionäre gehen. Ein klares Signal: Wir sind wieder wer!
Doch was sagen die Buchungszahlen? Hier zeigt sich ein zweigeteiltes Bild. Während das Winterprogramm 2025/26 nur leicht über Vorjahr liegt (+1%), versprechen die ersten Sommer-Trends deutlich mehr. Traditionelle Mittelmeerziele wie Griechenland oder die Balearen boomen wieder – fast wie früher…
Und die Ratingagenturen? Die winken mit BB/Ba-Bewertungen und stabilem Ausblick. S&P, Moody’s und Fitch scheinen dem Konzern wieder zu trauen. Ein kleiner Triumph nach den turbulente Corona-Jahren. Aber ob das reicht, um auch private Anleger zurückzuholen?