IONOS holt sich neuen Finanzchef – ein alter Hase kommt an Bord. Am 10. November verkündete das Karlsruher Digitalunternehmen die Personalie, die ab Januar wirkt. Patrik Heider wird neuer CFO — und bringt jede Menge Erfahrung mit.
Das Timing passt. Die IONOS Group SE sucht nach Wachstum, will sich festigen im Markt. Und genau dafür braucht es jetzt jemanden wie Patrik Heider. Der Mann hat schon einiges gesehen in der Branche. Thinkproject, riskmethods, Nemetschek – Namen, die man nicht täglich hört, aber die zeigen, dass er weiß, wie man Zahlen tanzen lässt. Vor allem sein letzter Posten als CEO bei NFON AG macht ihn interessant. KI-gestützte Kommunikation? Das ist genau das Terrain, auf dem IONOS spielt.
Wechsel im Top-Management
Britta Schmidt geht Ende des Jahres. Sie hat viel erreicht, klar. Den Börsengang im Februar 2023 eingefädelt, Prozesse gestrafft, Profitabilität gesteigert. Ein Abschied auf eigenen Wunsch, heißt es offiziell. Aber wer weiß… Vielleicht war es auch einfach Zeit für was Neues. Für sie spricht jedenfalls, dass sie keinen großen Knall wollte. Eine Übergabe bis Januar klingt vernünftig — kein abrupter Schnitt.
Ralph Dommermuth, der Aufsichtsrats-Chef, lobt sie überschwänglich. „Wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung beigetragen“ — solche Sätze sind immer ein gutes Zeichen. Kein Gezanke, keine Hintergründe, die man zwischen den Zeilen lesen muss. Ein sauberer Übergang eben. Achim Weiß, der CEO, betont ebenfalls die gute Zusammenarbeit. Man spürt förmlich, wie wichtig dieser Wechsel ohne Drama für das Unternehmen ist.
Was Heider verändern könnte
Patrik Heiders Vita liest sich wie ein Who-is-Who der digitalen Wirtschaft. Seine Stationen verraten: Er ist ein Zahlenmann, aber auch ein Strateg. Bei Hoffmann Group war er CFO, später dann bei Nemetschek Vorstandssprecher. Das sind Jobs, wo man Entscheidungen treffen muss. Nicht nur Tabellen pflegen, sondern Perspektiven setzen. Genau das braucht IONOS jetzt. Im MDAX und TecDAX will man nicht nur mittlere Plätze belegen, sondern vorne mitspielen.
Spannend wird, wie Heider die Finanzen weiterentwickelt. Schließlich steht er unter Beobachtung. Die Analysten werden genau hinsehen, ob er neue Impulse setzt oder erstmal im Fahrwasser von Britta Schmidt bleibt. Eines ist sicher: Er hat die nötige Autorität, um durchzugreifen, wenn’s mal knirscht. Obwohl — man kennt ihn ja noch nicht so gut. Passt er wirklich zur IONOS-Kultur? Diese lockere Art, diese Mischung aus Technik und Kundenorientierung? Das wird die nächsten Monate zeigen.
Zukunft mit Fragezeichen
Ein CFO-Wechsel ist immer ein Signal. Mal mehr, mal weniger stark. Hier scheint es eher ein evolutionärer Schritt zu sein. Kein kompletter Richtungswechsel, aber doch eine Verjüngung im Team. Ob Heider die nötige Ruhe findet, um sich einzuarbeiten? Oder gleich Druck von außen spürt? Das wird spannend. Jedenfalls hat er alle Trümpfe in der Hand. Jetzt muss er sie nur richtig spielen.