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paragon – Automotive-Geschäft trotzt Krise!

by Wolfi

Paragon hebt Prognose an – trotz Umsatzrückgang im Auto-Sektor. Der Delbrücker Zulieferer zeigt, wie Kostendisziplin zählt. Am 3. November legte das Unternehmen die vorläufigen Neun-Monatszahlen vor – und überraschte mit einer robusten Margenentwicklung.

Die paragon GmbH & Co. KGaA (ISIN: DE0005558696, WKN: 555869) beweist in turbulenten Zeiten Durchhaltevermögen. Während der Umsatz im Automobilsegment um 21,5% auf 83,4 Mio. € sank, bleibt das operative Ergebnis stabil – dank eiserner Kostenkontrolle. Das EBITDA lag bei 12,5 Mio. €, nur leicht unter dem Vorjahreswert, was die Marge von 12,1% auf starke 15,0% hochschnellen lässt. „Das ist kein Zufall,“ sagt Analyst Lars Jensen vom Bankhaus Ritter — es zeigt, wie stark paragons Geschäftsmodell gestrafft wurde.

Gutes Timing: Porsche und China ziehen an

Im zweiten Halbjahr macht sich ein Aufholeffekt bemerkbar. Besonders interessant: Die Umsätze mit Porsche steigen wieder, vor allem dank adaptiver Spoiler und Instrumente. Und auch die chinesischen Kunden bestellen mehr als im ersten Halbjahr. Klaus Dieter Frers, der Firmengründer, spricht da gar von einem „guten Sommer“ – nicht typisch für die Branche. Aber klar, wenn man die Kosten im Griff hat, schmeckt der Erfolg gleich doppelt süß.

Doch ganz ohne Sorgen geht es nicht. Die Chipkrise nagt weiterhin am Sektor, und obwohl paragon Ausfälle bei Nexperia-Bauteilen kompensieren konnte, bleiben indirekte Risiken durch OEM-Lieferengpässe. „Da muss man auf Zack sein,“ meint ein Händler aus Frankfurt. „Die halten aber wirklich dagegen.“ Und das, obwohl das neue Consumer-Produkte-Geschäft noch nicht so recht Fahrt aufnimmt. Hier hat man die Erwartungen deutlich nach unten geschraubt – auf max. 2 Mio. € Umsatz.

Neue Prognose: Weniger Risiko, mehr Stabilität

Für das Automotive-Geschäft sieht es aber rosig aus. Die Prognose wurde angehoben: 19 Mio. € EBITDA bei Umsätzen zwischen 115 und 120 Mio. € sind nun das Ziel. Ein cleverer Schachzug, denn gerade in unsicheren Zeiten punktet solide Planung. „Die wissen genau, was sie tun,“ nickt Jens Meyer, Portfoliomanager bei einer großen Frankfurter Bank. „Kein unnötiges Risiko — das gefällt.“

Interessant auch die Signale rund um die Anleihe, die Mitte 2027 fällig wird. Das Thema will man früh klären, kündigte Frers an. „Resilienz ist das Zauberwort,“ sagt er. Und wer ihn kennt, weiß: Der Mann steht zu seinem Wort.

Am Ende bleibt eine spannende Frage: Wie lange kann paragon diesen Spagat zwischen Innovation und Stabilität durchhalten? Aktuell jedenfalls scheint das Rezept aufzugehen. Die Aktionäre werden es honorieren – oder etwa nicht?

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