
PSI Software trifft’s doppelt: Einmalkosten durch Übernahme und Sparprogramm belasten 2025. Am 29. Oktober kam die Info – doch der operative Motor läuft weiter rund.
Die Berliner PSI Software SE (ISIN: DE000A0Z1JH9, WKN: A0Z1JH) steht vor einem teuren Geschäftsjahr. Nicht nur, dass Transaktionskosten für den Deal mit Warburg Pincus auf sie zukommen – ein Kostensenkungsprogramm im Segment Grid & Energy Management treibt die Ausgaben zusätzlich in die Höhe. Die Bilanz: Einmalaufwendungen im niedrigen zweistelligen Millionenbereich plus 12 Millionen Euro für das Sparpaket. Klingt erstmal nach Ärger — aber halt. Der operative Betrieb brummt weiter. Ein Auftragseingangswachstum von 10 % ist geplant, auch der Umsatz soll um diesen Wert klettern. Bleibt die Frage: Wie hart schlägt das bei der Bewertung durch?
Transaktionskosten als Belastung
Der Deal mit Warburg Pincus ist eine große Nummer für PSI. Das öffentliche Übernahmeangebot bringt Bewegung ins Unternehmen, klar. Doch diese Bewegung kostet: Rückstellungen für die Transaktion wurden bereits im Q3-Bericht gebildet. Finanziert werden die Kosten über bestehende Kreditlinien und zusätzliche Mittel vom Investor. Ist das clever gelöst? Vielleicht. Aber es zeigt auch: Selbst in guten Zeiten bleibt nichts umsonst. Solche Deals sind wie eine Autoreparatur – man sieht am Ende nur, was kaputt war, wenn’s teuer wird.
Dann noch das Sparprogramm im Energiebereich. 12 Millionen Euro für Restrukturierungen sind kein Pappenstiel. Da fragt man sich schon: Ist das Timing gut gewählt? Oder will PSI hier einfach Dampf machen, bevor der Markt kompliziert wird? Eins scheint sicher: Das Unternehmen setzt lieber heute auf Effizienz als morgen unter Druck zu geraten.
Operatives Geschäft trotzt den Störfeuern
Trotz allem bleibt die Basis stabil. Die bereinigte EBIT-Marge von 4 % ist ambitioniert, aber machbar. Wenn das Wachstum stimmt – und bisher sieht’s gut aus – dann könnte PSI sogar gestärkt aus der Situation hervorgehen. Ein bisschen erinnert das an einen Langstreckenläufer, der kurz stolpert, aber weiter Vollgas gibt.
Am Ende zählt, was hinten rauskommt. Und da hat PSI gute Karten. Der Markt für Energiemanagement boomt, Digitalisierung ist gefragter denn je. Wer jetzt investiert und klug spart, kann später profitieren. Ob der Markt das genauso sieht? Mal abwarten. Eins steht fest: Langweilig wird’s nicht…