
TAKKT dreht bei Cashflow – doch der Markt bleibt schwierig. CEO Weishaar übernimmt Industrial & Packaging direkt. Am 28. Oktober zeigt sich das Management vorsichtig optimistisch, während die Umsätze weiter rückläufig sind.
Stuttgart, 28. Oktober 2025. Die TAKKT AG (ISIN: DE0007446007, WKN: 744600) hat im dritten Quartal endlich wieder einen positiven Free Cashflow erzielt – ganze 7,6 Millionen Euro. Das ist eine Wende nach dem Negativtrend der ersten Jahreshälfte. Doch ganz ehrlich: Die Zahlen bleiben unter Druck. Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten um 7,8 Prozent auf 736,3 Millionen Euro. Besonders hart trifft’s die Office Furniture & Displays-Sparte mit minus 14,2 Prozent.
Die Rohertragsmarge schrumpfte von 40,2 auf 39,0 Prozent. Und das EBITDA? Rutschte von 50,4 auf 27,3 Millionen Euro ab. Da helfen auch die Marketing-Einsparungen und geringeren Einmaleffekten nur bedingt. „Die Nachfrage bleibt verhalten“, sagt CEO Andreas Weishaar. Vor allem bei großen Aufträgen und Projekten halten Kunden sich zurück.
Strategieumbau trotz widriger Rahmenbedingungen
Spannend: Seit September führt Weishaar die Industrial & Packaging Division selbst. Ein klares Signal für mehr Fokus. Und tatsächlich scheint die Forward-Strategie zu greifen. In Deutschland intensiviert man den Vertrieb bei Großkunden. Neue Zielbranchen wie Verteidigung oder Energie bringen erste Erfolge. CFO Timo Krutoff spricht von „guten Fortschritten“.
Doch der Umbau kostet. Mehr als 100 Stellen werden in Europa gestrichen oder verlagert. Die Einsparungen sollen in bessere Prozesse fließen. Fürs Gesamtjahr rechnet man mit einem organischen Wachstum zwischen minus 8,0 und minus 4,0 Prozent. Die bereinigte EBITDA-Marge wird wohl am unteren Ende der 4,0 bis 6,0 Prozent-Bandbreite landen.
Cashflow bleibt Trumpf
Interessant: Eine geplante Sale-and-Lease-Back-Transaktion haben sie abgeblasen. Warum? „Für uns hat die Verbesserung der Profitabilität Priorität“, erklärt Krutoff. Stattdessen setzt man weiter auf die Reduktion des Nettoumlaufvermögens. Das Ziel: Ein Free Cashflow zwischen 10 und 20 Millionen Euro fürs Gesamtjahr. Nicht übel in diesen Zeiten!
Klar, die Handelskonflikte und US-Zölle machen zu schaffen. Und die wirtschaftliche Unsicherheit bleibt. Dennoch: Mit dem positiven Cashflow im Q3 zeigt TAKKT Rückgrat. Mal sehen, was der Earnings Call heute um 14 Uhr bringt… Ein spannender Tag für die Analysten!