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Jungheinrich Aktie: Prognosen im Sinkflug

by Wolfi

Jungheinrich unter Druck: Transformation mit hohen Kosten

Die Jungheinrich AG steht vor einer tiefgreifenden Umstrukturierung. Das Hamburger Unternehmen hat ein Transformationsprogramm beschlossen, das weitreichende Einschnitte in Produktion, Management und Verwaltung vorsieht. Die Maßnahmen sollen die globale Wettbewerbsfähigkeit sichern – aber zu welchem Preis? 17. Juli 2025 war der Tag, an dem der Vorstand zusammen mit dem Aufsichtsrat grünes Licht gab.

Die Zahlen sprechen für sich: Rund 90 Millionen Euro an Einmalaufwendungen werden allein im laufenden Geschäftsjahr fällig. Der Großteil davon, etwa zwei Drittel, wird schon im dritten Quartal anfallen. Das schmerzt – doch der Konzern rechnet mit nachhaltigen Kosteneinsparungen von etwa 100 Millionen Euro mittelfristig. Ob dieser Plan aufgeht, bleibt abzuwarten. Die aktuelle Prognoseanpassung zeigt jedenfalls, dass der Druck enorm ist.

Geschäftszahlen unter der Lupe

Die Anpassungen bei den Erwartungen fallen deutlich aus. Beim Auftragseingang wurde die Bandbreite von 5,5 bis 6,1 Milliarden Euro auf nun 5,3 bis 5,9 Milliarden Euro gesenkt. Ähnlich sieht es beim Umsatz aus. Auch hier rutschen die Prognosen nach unten. Das EBIT-Renditeziel wurde gar um fast 2 Prozentpunkte reduziert – von ursprünglich 7,8 bis 8,6 Prozent auf jetzt 5,3 bis 6,1 Prozent.

Was steckt dahinter? Offensichtlich hat das Unternehmen erkannt, dass die Marktentwicklung schwieriger ist als gedacht. Es scheint, als hätte Jungheinrich seine Hausaufgaben gemacht, aber der Markt lässt einfach nicht mehr zu. Und dann ist da noch Russland. Sollte die geplante Veräußerung der russischen Tochtergesellschaft tatsächlich über die Bühne gehen, wird der Vorstand die Zahlen erneut überprüfen müssen.

Die Situation ist komplex. Die Rohstoffpreise schwanken, geopolitische Spannungen belasten und die Energiekosten bleiben weiterhin ein Risiko. Da hilft es wenig, dass der Free Cashflow immer noch über 250 Millionen Euro liegen soll. Die Frage ist, ob das reicht, um die nötige Flexibilität zu gewährleisten.

Nächste Schritte im Fokus

Am 8. August 2025 wird der Zwischenbericht veröffentlicht. Dann wird sich zeigen, wie stark die angekündigten Maßnahmen bereits greifen. Bis dahin bleibt es spannend. Eine Sache ist klar: Die Transformation wird nicht ohne Blessuren ablaufen. Aber vielleicht ist das der Preis, den Jungheinrich zahlen muss, um langfristig wieder auf Kurs zu kommen.

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