
Cherry SE überrascht mit Umsatzplus – aber der Blick bleibt skeptisch. Am 20. Oktober kam die Mitteilung raus, und sie liest sich wie ein klassisches Stück Unternehmenskommunikation: Zahlen rauf, aber nicht genug.
Die Münchner von Cherry SE — ja genau, den Computertasten-Spezialisten — haben ihre Q3-Zahlen vorgelegt. Der Konzernumsatz stieg auf 24,7 Millionen Euro, was im Vergleich zum Vorjahr (22,6 Mio.) ordentlich klingt. Doch halt. Die bereinigte EBITDA-Marge bleibt mit -10,5 % weiter tiefrot — auch wenn das besser ist als die -13,7 % aus dem Vorjahr. „Wir sind über den Vorjahreswerten“, tönt der Vorstand, aber man merkt: Das reicht nicht. Ernüchterung liegt in der Luft.
Vorstände kratzen am Plan
Wer jetzt guckt, ob die Gesamtprognose für 2025 wackelt, trifft ins Schwarze. Die Herren im Vorstand haben es selbst gesagt: Sie prüfen eine Anpassung. Das hört sich nach einem unausgesprochenen „runterkorrigieren“ an. Und wer kann’s ihnen verdenken? Ein Minus bei der EBITDA-Marge ist kein Beinbruch, aber -10,5 % ist schon heftig. Da muss noch was kommen. Vielleicht neue Produkte? Oder einfach mehr Absätze? Klar ist: Oliver Kaltner, der Vorstandschef, hat seine Hausaufgaben noch vor sich.
Interessant dabei: Die Definition der bereinigten Kennzahlen steht nicht mal direkt in der Ad-hoc, sondern wird auf den Geschäftsbericht 2024 verwiesen. So nach dem Motto: Wer’s wissen will, muss klicken. Nett gemacht, oder?
Tastatur trifft Börse
Die Aktie der Cherry SE (ISIN: DE000A3CRRN9, WKN: A3CRRN) wird an etlichen deutschen Börsenplätzen gehandelt, inklusive Frankfurt im Prime Standard. Aber der Markt liebt keine Halbheiten. Wenn du dein Ziel verfehlst, auch wenn du näher dran bist als letztes Jahr, dann fragt keiner lange. Dann geht’s ums Eingemachte.
Und genau da liegt der Knackpunkt. Cherry SE macht Fortschritte, aber sie schafft es nicht, die Latte richtig hochzulegen. Man könnte fast sagen: Die Firma tickert zwischen Hoffnung und Realität herum. Eine spannende Position für Analysten – aber nicht unbedingt eine, die Enthusiasmus weckt. Bleibt abzuwarten, wie es weitergeht. Bis dahin bleibt die Lage… nunja… tastbar schwierig.