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CureVac löst Patentstreit mit Mega-Deal

by Wolfi

Patente sind in der Biotech-Branche Gold wert – oder manchmal auch nur ein Haufen Papier. CureVac (ISIN: NL0015324867, WKN: A2JH2R) hat am 8. August 2025 das Kapitel eines jahrelangen Patentstreits mit Pfizer und BioNTech endgültig abgeschlossen. Für 740 Millionen US-Dollar plus laufende Lizenzgebühren wird der Streit um mRNA-basierte COVID-19-Impfstoffe beigelegt. Eine Zahlung von weiteren 50 Millionen US-Dollar kommt noch obendrauf – nicht schlecht für ein Unternehmen, das sich gerade selbst auf dem Weg in neue Hände befindet.

Die Einigung zeigt, wie komplex dieser Markt ist. CureVac bringt zwar innovative mRNA-Technologie ins Spiel, aber die Giganten Pfizer und BioNTech haben den Markt bereits fest im Griff. Die Vereinbarung gibt CureVac jetzt finanziellen Spielraum — und das ausgerechnet kurz vor der Übernahme durch BioNTech, die für Juni 2025 angekündigt wurde. Man könnte fast sagen, die Tübinger machen das Beste aus einer Situation, die längst nicht mehr ihre ist.

Ein Deal mit Zukunft?

CureVac gewährt Pfizer und BioNTech eine nicht-exklusive Lizenz für mRNA-basierte Produkte gegen COVID-19 und Influenza. Interessant ist hierbei, dass diese Lizenz nach Vollzug der Übernahme global ausgeweitet wird. Das klingt fast so, als würde CureVac seinen ehemaligen Konkurrenten einen Freifahrtschein ausstellen. Oder steckt da mehr dahinter?

Der Deal könnte für BioNTech strategisch klug sein. Schließlich bekommt das Mainzer Unternehmen nicht nur Zugriff auf CureVacs Technologie, sondern auch gleich eine saubere Lösung für rechtliche Altlasten. Für CureVac selbst bleibt davon allerdings wenig übrig außer einem stattlichen Geldbetrag. Der Rest geht an GSK, CureVacs langjährigen Partner. Was bleibt, ist der Eindruck eines Unternehmens, das seine letzten großen Karten spielt, bevor es vollständig in die BioNTech-Familie integriert wird.

Was bedeutet das für CureVac?

Die mRNA-Technologie bleibt hochaktuell, aber CureVac hat in den letzten Jahren viel Terrain verloren. Trotzdem arbeiten sie weiter an neuen Anwendungen — von Krebsimpfstoffen bis hin zu personalisierten Therapien. Ob das reicht, um relevan zu bleiben? Die Antwort darauf liegt wohl in den Laboren und weniger in den Gerichtssälen.

Die Börse dürfte diese Nachrichten sachlich aufnehmen. Am Ende zählt, was übrig bleibt, wenn der Rechtsstreit vom Tisch ist: eine solide Finanzspritze und ein Unternehmen, das bald Geschichte schreiben könnte — als Teil eines anderen…

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