
Die M1 Kliniken AG hat mal wieder gezeigt, was Sache ist. Das erste Halbjahr 2025 liest sich wie ein Lehrbuchbeispiel für profitables Wachstum – und das in einer Zeit, wo andere im Gesundheitssektor noch um Luft ringen. Am 9. September präsentierte der Schönheitsmediziner Zahlen, die nicht nur zufriedenstellen, sondern richtig Appetit machen. Ein EBIT-Wachstum von 24 Prozent spricht da Bände. Und Ergebnis je Aktie? Steil auf 0,63 Euro hochgeschnellt.
Klar, hinter den Kulissen lief einiges: Effizienzmaßnahmen wurden konsequent umgesetzt, Kapazitäten ausgebaut. Das Beauty-Segment legte nochmal einen drauf – mit einem Plus von fast 50 Prozent beim EBIT. Die Margen? Immer noch stabil, sogar besser. Man merkt, hier wird strategisch gedacht, nicht kurzfristig gehandelt. Der Markt dankt es mit Wachstum, Wachstum, Wachstum.
Eine Marke macht mobil
Doch bei allem Erfolg bleibt die Frage: Wie lange noch? Denn das Unternehmen schaut bereits über den Tellerrand. Private-Equity-Interesse am Beauty-Segment – das klingt nach Bewegung. Und der mögliche Verkauf des Handelssegments der HAEMATO AG? Könnte eine echte Trendwende sein. Aber Moment – das Handelsgeschäft schwächelt ja schon jetzt. Ein Minus von 33 Prozent beim EBIT zeigt: Hier muss dringend nachgelegt werden.
Trotzdem – die Ambitionen sind riesig. Bis 2029 will man das Beauty-Geschäft auf 200 bis 300 Millionen Euro Umsatz hochziehen. Da geht’s nicht nur um Expansion, sondern um Dominanz. Weltweit führend in der ästhetischen Medizin – das ist das Ziel. Dass dabei auch Risiken lauern, versteht sich von selbst. Aber wer wagt, gewinnt, oder?
Der Blick nach vorn
Bei all dem Optimismus bleibt ein Restrisiko. Die internationale Expansion kostet Kraft und Geld. Neue Märkte erobern, Standards durchsetzen – das ist kein Ponyhof. Doch wenn jemand das hinbekommt, dann die Berliner. Mit 58 Standorten in zehn Ländern haben sie bewiesen, dass sie ihr Geschäftsmodell skalieren können. Jetzt gilt es, weiter Gas zu geben. Die Frage ist nur: Reicht der Tank dafür aus?