
Die DEAG macht ernst. Mit einer neuen Anleihe im Volumen von bis zu 75 Mio. EUR will der Live-Entertainment-Riese seine bestehende Finanzierung ablösen und weiter expandieren. Zinsspanne: knackige 7 bis 8 Prozent p.a. Da schlägt das Herz eines renditehungrigen Anlegers höher. Für die Zeichnung bleiben Investoren vom 18. September bis 8. Oktober Zeit.
Die DEAG (ISIN: NO0012487596, WKN: A351VB) ist ein echter Muskelpaket im europäischen Event-Business. Über 6.000 Veranstaltungen pro Jahr sprechen Bände. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Im ersten Halbjahr 2025 sprang das EBITDA um mehr als 100 Prozent nach oben auf 6,6 Mio. EUR. Der Umsatz legte um 17 Prozent zu. Nicht schlecht für ein Unternehmen, das in einem wirtschaftlich eher mauern Umfeld operiert.
Festivals, Konzerte, Ticketing – der Mix stimmt
Das Geschäftsmodell der Berliner hat es in sich. Da gibt’s Festivals wie das „Nature One“ oder „Airbeat One“, die Tausende anziehen. Dazu kommen Tourneen mit Größen wie Ed Sheeran oder Iron Maiden. Und der eigene Ticketing-Arm mit Plattformen wie myticket.de bringt ordentlich Cash. Allein im ersten Halbjahr 2025 wurden fast 7 Millionen Tickets verkauft – ein Plus von 19 Prozent!
Interessant: Das neue Geld soll nicht nur die alte Anleihe tilgen, sondern auch die Buy-and-Build-Strategie befeuern. Die hat sich bewährt. Mit Zukäufen in Italien und Großbritannien hat die DEAG ihre Marktposition ausgebaut. CEO Detlef Kornett spricht von „Unterhaltung mit Rendite“. Klingt gut…
Risiken? Na klar!
Aber halt – so rosig alles scheint, ganz ohne Risiko ist die Geschichte nicht. Der Markt für Live-Events ist hart umkämpft. Und wenn plötzlich die Nachfrage nach Open-Air-Festivals oder Konzerten einbricht? Dann wird’s eng. Außerdem könnte der Zins bei der neuen Anleihe am oberen Ende der Spanne landen – was die Refinanzierungskosten in die Höhe treibt.
Dass die Papiere unter norwegischem Recht stehen, dürfte manchen deutschen Investor stutzig machen. Und: Die Mittel sollen auch zur Reduzierung von Minderheitenanteilen fließen – ein klassisches Thema bei wachstumshungrigen Konzernen. Ob das immer im Sinne aller Aktionäre ist?