
Gerresheimer macht ernst. Der Düsseldorfer Pharmazulieferer hat sich mit zwei regionalen Banken frisches Geld über insgesamt 200 Millionen Euro gesichert — ein cleverer Schachzug, der zeigt, wie das Management seine Optionen geschickt ausspielt. Am 28. August 2025 wurde die Neuigkeit offiziell verkündet: BayernLB und Landesbank Hessen-Thüringen steigen mit jeweils 100 Millionen Euro ins Boot. Das Timing passt perfekt.
Geschickte Ablösung der Brückenfinanzierung
Die neue Finanzspritze dient dazu, Teile einer bestehenden Brückenfinanzierung für die Übernahme von Bormioli Pharma vorzeitig abzulösen. Man könnte fast meinen, Dietmar Siemssen, der CEO, hätte den Markt genau im Blick gehabt — „solide, langfristig planbar und flexibel“ nennt er die neue Ausgangslage. Klingt nach ner Strategie, die Handlungsspielräume schafft, ohne Stress. Die Konditionen sind marktüblich, aber hey — wer will schon bei solchen Summen meckern?
Interessant dabei: Gerresheimer hatte die Brückenfinanzierung erst im Mai dieses Jahres bis September 2027 verlängert. Jetzt aber wird offenbar umdisponiert. Warum? Weil sich Chancen bieten, die man nutzen muss. Eine Art finanzielles Judo, wenn man so will. Statt passiv zu warten, optimiert das Unternehmen sein Fälligkeitsprofil aktiv. Clever.
Fokus auf Cashflow und Wachstum
Und dann ist da noch die Sache mit dem Free Cashflow. 2026 soll er positiv werden, sagt das Unternehmen. Ein ambitioniertes Ziel, klar, aber auch ein Zeichen dafür, dass hier nicht blind drauflos investiert wird. Margensteigernde Projekte stehen im Fokus. Man will selektiv wachsen, nicht einfach nur größer werden. Pragmatisch, oder? Vor allem in Zeiten, wo viele Konzerne mit Lieferkettenproblemen kämpfen und die Nachfrage nach medizinischen Produkten weiter steigt.
Aber Moment mal: Was macht Gerresheimer eigentlich so besonders? Als globaler Partner für Pharma-, Biotech- und Kosmetikbranche liefert das Unternehmen Lösungen vom Medikamentenbehälter bis hin zu komplexen Drug-Delivery-Systemen. Mit über 40 Standorten weltweit ist man nah dran an den Kunden. Das klappt anscheinend gut, denn 2024 kam man zusammen mit Bormioli Pharma auf einen Umsatz von rund 2,4 Milliarden Euro. Respekt!
Was bleibt hängen? Gerresheimer agiert vorausschauend, strukturiert und mit Augenmaß. Ob die Strategie wirklich aufgeht? Das wird sich zeigen. Aber eins steht fest: Langweilig wird’s nicht.