
Die KPS AG hat am 26. September ’ne bittere Pille geschluckt — und ihre Prognosen fürs laufende Geschäftsjahr kräftig nach unten geschraubt. Die Münchner Digitalisierungsspezialisten sehen sich in der Zwickmühle: Immer mehr Handelskunden schieben Projekte auf die lange Bank. Das schlägt voll durch. Statt wie bisher 129 bis 151 Millionen Euro Umsatz rechnet man nun nur noch mit 118 bis 122 Millionen. Und beim operativen Ergebnis? Da sieht’s richtig mau aus — von ehemals 10 bis gut 14 Millionen EBITDA bleiben jetzt gerade mal magere 4 bis 6 Millionen übrig.
Nachfrageschwäche trifft Kostensenkungsprogramm
Leonardo Musso, der Alleinvorstand, spricht Klartext: „Die Investitionsbereitschaft im Handel hat sich weiter eingetrübt.“ Da hilft auch das eingeleitete Sparprogramm nicht wirklich weiter — im Gegenteil. Die gezielten Effizienzmaßnahmen belasten das Ergebnis sogar kurzfristig zusätzlich. Ein klassischer Teufelskreis also. In Unterföhring bei München tüftelt man zwar an Lösungen — aber ob das reicht?
Interessant dabei: Gerade erst vor ein paar Monaten hatte man noch vollmundig die alten Zahlen bestätigt. Nun diese Kehrtwende… Man merkt den Jungs an, dass sie unter Druck stehen. Auf der Betastraße wird hektisch umdisponiert. Ob Cloud-Lösungen oder Supply-Chain-Optimierung — alles Themen, die Kunden aktuell wohl lieber auf morgen verschieben. Oder besser: auf übermorgen, sprich 2026.
Ausblick: Hoffnung auf bessere Zeiten
Trotz allem zeigt sich die KPS kämpferisch. Die Strategie bleibt, die Position im Markt ist solide. Nur: Die aktuellen Zahlen machen klar, dass der Druck auf der Straße spürbar zugenommen hat. Die Frage ist halt: Wie lange hält das Geschäftsmodell dem stand? Der Aktienkurs wird’s zeigen — auch wenn wir hier keine Kursziele nennen, versteht sich.
WKN A1A6V4 | ISIN DE000A1A6V48