
Lang & Schwarz zeigt Zähne. Die Düsseldorfer Börsenprofis legen im ersten Halbjahr 2025 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 39,7 Mio. Euro hin – ein kräftiger Sprung von über 35% ggü. Vorjahr. Am 22. August veröffentlichte das Unternehmen diese beeindruckenden Zahlen – und schickt gleich noch einen neuen Vorstand ins Rennen.
Die Bilanz liest sich wie ein Wunschzettel: Handelsumsätze explodieren förmlich auf 164,3 Mrd. Euro, mehr als doppelt so viel wie 2024. TradeCenter und Strukturierte Produkte laufen heiß, die Mitarbeiterzahl klettert unaufgeregt von 81 auf 89. Und was die Gewinne angeht – da bleibt selbst der abgebrühte Börsianer nicht kalt. 26,5 Mio. Euro Konzernüberschuss im Halbjahr, ohne Sondereffekte sogar 27,2 Mio. Euro. Das ist schon eine Hausnummer!
Gewinne machen Appetit auf mehr
Doch halt – nicht nur die nackten Zahlen stimmen optimistisch. Dr. Ulrich Reidel rückt ab September als neuer Vorstand ins Boot, kümmert sich um IT und später auch um Wertpapierabwicklung. Der Mann spricht von modernen Technologien und KI – das klingt nach Zukunft, nach Innovation. Passt gut zu einem Unternehmen, das bereits jetzt Marktführer mit über 30.000 quotierten Produkten ist.
Aber mal ehrlich: Was treibt diesen Erfolg? Das Zinsergebnis sackt zwar leicht ab – klar bei den aktuellen Zinsaussichten – doch das Handelsergebnis macht alles wett. 64 Mio. Euro aus der Handelstätigkeit im Halbjahr, ein Plus von 30%. Da merkt man: Die Strategie greift, auch wenn der Wettbewerb im zweiten Quartal spürbar zugelegt hat.
Positives Signal für Q3
Spannend wird’s beim Blick aufs dritte Quartal. Die ersten Signale sind „sehr positiv“, wie der Vorstand betont. Aktuell liegen sie sogar leicht über Q2-Niveau. Klingt nach Nachhaltigkeit, nach Stabilität. Ein gutes Zeichen in unruhigen Zeiten.
Trotzdem – die Verwaltungsaufwendungen steigen, vor allem durch variable Gehaltsbestandteile. 23,6 Mio. Euro stehen hier, ein deutliches Plus ggü. Vorjahr. Aber hey – wer will bei solchen Ergebnissen meckern? Steuern natürlich, satte 12,5 Mio. Euro fließen ab. Dennoch bleibt genug übrig, um das Eigenkapital auf 133,9 Mio. Euro zu pushen.
Lang & Schwarz beweist: Auch im schnelllebigen Börsengeschäft kann man bodenständig wachsen. Solide, aber mit Schwung. Nicht schlecht für ein Traditionsunternehmen, das seit ’96 am Markt ist. Und mit der neuen Vorstandskraft an Bord könnte es noch spannender werden. Bleibt abzuwarten, ob die Digitalisierung weiter so durchstartet.