
Die MBB SE hat es mal wieder geschafft, die Messlatte für das laufende Geschäftsjahr nach oben zu schrauben. Die Berliner, ein mittelständisches Familienunternehmen mit klarem Fokus auf Beteiligungen und Industrieservices, legen Zahlen vor, die nicht nur beeindrucken, sondern auch eine erstaunliche operative Stärke offenbaren. Der bereinigte EBITDA sprang im ersten Halbjahr um 37 % auf 76,4 Millionen Euro – ein Wachstum, das man so nicht alle Tage sieht.
Und dann ist da noch der Umsatz: 545,5 Millionen Euro bedeuten ein Plus von 16,8 %. Ja, richtig gelesen. Das Unternehmen wächst nicht nur in einem schwierigen Marktumfeld, sondern tut dies auch noch profitabel. Besonders bemerkenswert: Die bereinigte EBITDA-Marge stieg auf 14,1 %. Das sind satte 2,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Wer sich fragt, wie das geht, dem sei gesagt: Friedrich Vorwerk und DTS scheinen die Treiber dieser Entwicklung zu sein.
23. Juli 2025 – an diesem Tag veröffentlichte das Unternehmen seine vorläufigen Halbjahreszahlen und machte damit klar, dass sie ihre Prognosen am oberen Ende der Spanne erreichen werden. Und das, obwohl viele Analysten bereits skeptisch waren, ob die gesteckten Ziele realistisch bleiben.
Starke Quartalszahlen als Fundament
Ein Blick aufs zweite Quartal zeigt, dass die Dynamik weiter anhält. Mit einem bereinigten EBITDA-Wachstum von 40,3 % auf 46,5 Millionen Euro und einem Umsatzplus von 9,2 % auf 285,5 Millionen Euro bewegt sich MBB SE auf stabilem Terrain. Was hier auffällt, ist die überproportionale Steigerung des Ergebnisses gegenüber dem Umsatz. Die Marge liegt hier sogar bei 16,4 %. Man könnte fast sagen: Je größer das Volumen, desto besser scheint die Profitabilität zu funktionieren.
Dazu kommt eine solide Nettoliquidität von 457,4 Millionen Euro. Klar, das ist weniger als zum Jahresende 2024, aber immer noch eine stattliche Summe. Die Holding selbst hält davon immerhin 292 Millionen Euro fest in den Händen. Ein Polster, das Sicherheit ausstrahlt – gerade in unsicheren Zeiten.
Zukunftsaussichten: Optimismus trotz Risiken
MBB SE erwartet nun, ihre Umsatzprognose von 1,0 bis 1,1 Milliarden Euro am oberen Ende der Spanne zu erreichen. Auch die bereinigte EBITDA-Marge zwischen 11 und 14 % soll ganz oben liegen. Klingt ambitioniert? Ist es auch. Aber wenn man sich die bisherige Performance ansieht, scheint das durchaus realistisch. Natürlich bleibt abzuwarten, wie sich das Gesamtjahr entwickelt. Doch eines steht fest: Die Weichen sind gestellt.
Die Frage ist nun, ob dieses Tempo gehalten werden kann. Die Antwort darauf wird wohl erst am 14. August geliefert, wenn der vollständige Halbjahresbericht erscheint. Bis dahin bleibt MBB SE definitiv ein spannendes Unternehmen, das man im Auge behalten sollte.