
Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG hat im ersten Halbjahr 2025 ihre Zahlen kräftig nach oben geschraubt. Und das ist noch untertrieben. Mit einem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von 7,6 Millionen Euro verdoppelte die Bank quasi ihr Vorjahresergebnis von 3,1 Millionen Euro. Der Halbjahresüberschuss stieg auf 5,3 Millionen Euro – mehr als dreieinhalbmal so viel wie 2024. Die Bilanz liest sich fast zu gut, um wahr zu sein. Fast.
Was steckt dahinter? Kurz gesagt: ein Mix aus starkem Handelsergebnis und Provisionsüberschüssen. Das Handelsergebnis kletterte auf 21,1 Millionen Euro, das war deutlich mehr als die 14 Millionen Euro im Vorjahr. Parallel legte auch der Provisionsüberschuss um rund 64 Prozent auf 2,6 Millionen Euro zu. Klingt beeindruckend, oder? Ist es auch. Aber ganz ohne Nebenwirkungen geht es eben nicht. Durch die gestiegene Handelstätigkeit schossen auch die Kosten nach oben. So erhöhten sich die Personalaufwendungen um knapp ein Drittel auf 6,1 Millionen Euro. Ähnlich sah es bei den Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen aus – hier stiegen sie von 7,9 auf 10,1 Millionen Euro. Am 22. Juli 2025 veröffentlichte die Bank diese vorläufigen Zahlen, die einen klaren Trend zeigen: Sie baut ihre Position weiter aus.
Eigenkapital wächst – aber was kommt danach?
Das Eigenkapital der mwb stieg zwischen Ende 2024 und dem Stichtag 30. Juni 2025 von 22,1 auf 27,4 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung von über 24 Prozent in nur einem halben Jahr. Gleichzeitig blieb der Fonds für allgemeine Bankrisiken unverändert bei 16,7 Millionen Euro. Doch die Zahlen allein erzählen nur die halbe Geschichte. Wie der Vorstand betont, bleiben geopolitische Risiken und die amerikanische Finanzpolitik große Unbekannte. Insbesondere das Börsengeschehen bleibt schwer prognostizierbar. Was also bedeuten diese Zahlen wirklich für die Zukunft? Ein klares „Weiter so“ scheint unwahrscheinlich.
Große Ambitionen, große Herausforderungen
Die mwb zeigt mit ihrem Halbjahresergebnis zweifellos Muskeln. Doch wer genau hinschaut, sieht auch die Schatten hinter den Zahlen. Während die Bank ihre operative Performance steigern konnte, sorgen steigende Kosten für einen gewissen Gegenwind. Ob das Umsatzplus ausreichen wird, um auch den Rest des Jahres stabil zu bleiben, muss sich erst noch zeigen. Eine Garantie gibt es nicht. Gerade angesichts der aktuellen globalen Unsicherheiten könnte sich der Markt schneller drehen, als man denkt. Die WKN A3EYLC und ISIN DE000A3EYLC7 könnten bald wieder im Fokus stehen – positiv oder negativ, das bleibt abzuwarten.