
Der Explosionsschutzspezialist R. Stahl befindet sich weiterhin in schwierigen Fahrwassern. Am 28. Juli veröffentlichte das Unternehmen vorläufige Zahlen für das erste Halbjahr 2025 – und die lesen sich alles andere als erfreulich. Der Umsatz brach im Vergleich zum Vorjahr um satte 13,1 Prozent ein. Bei genauem Hinsehen wird klar, warum das so ist.
Gewinnwarnung trifft Anleger unvorbereitet
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Das EBITDA sackte von 19,3 Millionen Euro auf 8,9 Millionen ab. Der Free Cashflow fiel sogar ins Negative bei minus 13,1 Millionen Euro. Das ist bitter. Besonders wenn man bedenkt, dass der Konzern eigentlich auf Wachstum trimmt war. Doch daraus wird vorerst nichts.
Woran liegt’s genau? Die Nachfrage nach Explosionsschutztechnik hat sich abgekühlt. In nahezu allen Kundensegmenten. Das betrifft die Chemieindustrie genauso wie Öl & Gas oder Pharmazie. Selbst Wasserstoff-Anwendungen können den Negativtrend nicht aufhalten. Da hilft auch die breite Produktpalette nichts.
Ausblick trübt sich weiter ein
Die Prognose für 2025 musste deshalb nach unten korrigiert werden. Statt wie geplant 340-350 Millionen Euro Umsatz rechnet der Vorstand jetzt nur noch mit 320-330 Millionen. Das EBITDA-Erwartung wurde fast halbiert auf 25-30 Millionen Euro. Nicht gerade berauschend.
Allerdings: Der Vorstand schläft nicht. Bereits im zweiten Quartal wurden Gegenmaßnahmen eingeleitet. Kostenstrukturen werden angepasst, Effizienz gesteigert. Ob das reicht? Fraglich. Die endgültigen Halbjahreszahlen am 7. August werden hier mehr Klarheit bringen.
Spannend bleibt die weitere Entwicklung. Als langjähriger Marktführer im Explosionsschutz verfügt R. Stahl über fundiertes Know-how. Die Frage ist nur: Reicht das in diesen herausfordernden Zeiten aus? Die Antwort darauf werden die kommenden Monate zeigen.