
Sartorius dreht weiter am Ertragsrad – das Life-Science-Unternehmen überrascht mit schärferer Prognose für 2025, nachdem die ersten neun Monate ein Umsatzplus von 7,5 Prozent brachten. Am 16. Oktober verkündete der Göttinger Konzern nicht nur solide Zahlen, sondern auch einen neuen Fokus auf profitables Wachstum.
Die Biopharma-Branche steht unter Druck – Innovationen müssen schneller kommen, Kosten runter. Genau da setzt Sartorius an. Das Unternehmen liefert Technologien, die beides ermöglichen sollen: schnellere Entwicklung und günstigere Produktion von Arzneimitteln. Vorstandschef Dr. Michael Grosse spricht von einem „positiven Jahresverlauf“, was man ihm glaubt, wenn man sich die Zahlen ansieht. Die operative Marge kletterte um zwei Punkte auf 29,7 Prozent – keine Weltbewegung, aber in diesen Zeiten beachtlich.
Bioprocess Solutions als Wachstumstreiber
Der wahre Star im Portfolio bleibt die Sparte Bioprocess Solutions. Mit einem Umsatzplus von fast 10 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro ist sie der Motor des Konzerns. Besonders bemerkenswert: Der Verbrauchsmaterialien-Bereich wächst zweistellig. Laborgeräte? Da bleibt es noch verhalten. Kunden investieren vorsichtig – klar bei den aktuellen globalen Unsicherheiten. Aber halt, das Geschäft stabilisiert sich langsam. Und das ist mehr, als man von vielen anderen in der Branche sagen kann.
Sartorius spielt auch technologisch seine Trümpfe aus. Neue Filtrationslösungen und Software für Bioprozesse sind jetzt auf dem Markt. Eine Partnerschaft mit dem US-Startup Nanotein Technologies zeigt zudem, dass der Konzern Innovationen gezielt vorantreibt. Und dann wäre da noch MATTEK, der Mikrogewebe-Spezialist, übernommen im Juli. Kleine Deals dieser Art machen sich schon bemerkbar – ein Prozentpunkt beim Umsatzwachstum der Laborsparte geht darauf zurück. Gerade in einem schwierigen Marktumfeld punktet so eine Strategie.
Prognosen schärfen – aber bleiben sie realistisch?
Die neue Prognose für 2025 lässt aufhorchen. Statt 6 Prozent Wachstum peilt Sartorius nun 7 Prozent an. Die EBITDA-Marge soll knapp über 29,5 Prozent liegen. Klingt machbar, oder? Dennoch bleibt eine Portion Vorsicht angebracht. Geopolitische Spannungen und Handelskonflikte könnten noch zum Stolperstein werden. Und wer weiß, wie sich der Dollar weiter entwickelt. Für Sartorius heißt es also: Augen auf und durch.
Mit Blick auf die Mitarbeiterzahl wächst der Konzern kontinuierlich. Ende September waren es bereits 13.878 Beschäftigte – gut 350 mehr als Ende 2024. Das zeigt: Sartorius baut weiter aus, vor allem in der Produktion. Ein klares Signal für die Zukunft. Doch ob das reicht, um in einem hart umkämpften Markt ganz vorne zu bleiben? Die nächsten Quartale werden es zeigen.