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SFC Energy Aktie: Brennstoffzelle trifft Realität

by Wolfi

Die SFC Energy AG (ISIN: DE0007568578, WKN: 756857) hat am 26. August 2025, ihren Halbjahresbericht vorgelegt – und der zeigt ein gemischtes Bild. Das Unternehmen wächst zwar, aber die Gewinne schmelzen dahin. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 3,9 % auf 73,6 Millionen Euro. Doch das bereinigte EBITDA sackte von 12,5 auf 8,5 Millionen Euro ab. Die Marge schrumpfte von 17,7 % auf 11,6 %. Was ist da los?

Ein Blick hinter die Kulissen offenbart: Die Zeiten sind rauer geworden. Zölle, Wechselkurseffekte und ein unsicheres Umfeld bremsen Kunden bei Investitionen. Vor allem in Indien verzögern sich wichtige Verteidigungsprojekte. Und dann noch dies: Die Firma hat kräftig in ihr ERP-System und IT-Sicherheit investiert – was kurzfristig wehtut, langfristig aber clever sein könnte.

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Trotzdem bleibt vieles im grünen Bereich. Besonders erfreulich: Die Regionen USA, Kanada und Deutschland legten deutlich zu. Die Niederlande explodierten geradezu mit einem Plus von 75,1 %. Im Kerngeschäft mit Methanol-Brennstoffzellen für industrielle Anwendungen wuchs das Geschäft sogar um über 20 %. Das zeigt – technologisch sind sie weiter top.

Aber klar, Dr. Peter Podesser, der CEO, hat nicht geschlafen. Er spricht Klartext: „Die Anpassung unserer Prognose war notwendig.“ Das sagt schon viel aus. Statt rosigen Zukunftsvisionen setzt er lieber auf harte Fakten: Kosten runter, Prioritäten setzen, Expansion vorantreiben. So geht’s eben, wenn man realistisch bleiben will.

Die Strategie: Local-for-Local

Was auffällt: Die Strategie klingt vernünftig. Mit der „Local-for-Local“-Ausrichtung will SFC Energy Zölle und Währungsrisiken reduzieren. Eine neue Produktionsstätte in den USA ist Teil davon. Hinzu kommen Infrastrukturprojekte in Deutschland – ein Markt, der gerade durch Sanierungsbedarf bei Autobahnbrücken boomt. Rund 60 EFOY-Systeme wurden bereits erfolgreich auf einer Großbaustelle eingesetzt. Ein gutes Zeichen.

Und trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack. Die Prognose für 2025 wurde nach unten korrigiert. Der Umsatz soll nun zwischen 146,5 und 161 Millionen Euro liegen, das bereinigte EBITDA zwischen 13 und 19 Millionen Euro. Das ist weit entfernt von den früheren Ambitionen.

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