
Mal was anderes aus der Halbleiterwelt – Siltronic schickt seine Wafer ins All. Nicht irgendwohin, sondern direkt in eines der ambitioniertesten Weltraumprojekte unserer Zeit: das Röntgenteleskop NewAthena. Am 3. September verkündete der Münchner Wafer-Riese eine Partnerschaft mit dem niederländischen Raumfahrttechnik-Spezialisten cosine. Gemeinsam wollen sie die Schlüsseltechnologie für ein Teleskop der Superlative entwickeln.
Und das ist keine Science-Fiction. Die Rede ist von „Silicon Pore Optics“ – einer Art High-Tech-Spiegelsystem, das kosmische Röntgenstrahlung einfangen soll. Basis dafür sind Siltronics ultraglatte 300-mm-Siliziumwafer. Max Collon von cosine brachte es auf den Punkt: „Die Präzision und Reinheit dieser Wafer ermöglicht leichte, hochauflösende Optiken“. Klingt simpel? Ist es aber nicht. Denn diese Wafer müssen absolut makellos sein.
Vom Chip zum Kosmos
Wer jetzt denkt, dass sei nur irgendein Forschungsprojekt am Rande, liegt falsch. Das NewAthena-Teleskop wird das größte seiner Art – entwickelt von der ESA im Rahmen ihres Cosmic Vision Programms. Schwarze Löcher, Galaxienhaufen… das ganze heiße Universum steht auf der Beobachtungsliste. Und Siltronic? Lieferant des Grundmaterials. Ein echter Technologietransfer vom irdischen Chip ins Weltall.
Interessant auch die Dimensionen: Mit über 4.400 Mitarbeitern weltweit und Standorten in Asien, Europa und den USA ist der SDAX-Konzern (ISIN: DE000WAF3001, WKN: WAF300) kein kleiner Player. Aber selbst für einen Wafer-Spezialisten ist diese Kooperation etwas Besonderes.
Was steckt dahinter?
Die Zusammenarbeit zeigt, wie vielseitig moderne Halbleitertechnik einsetzbar ist. Von Smartphones bis Windräder – und eben nun auch bei der Erforschung des Weltalls. Spannend dabei: Diese Entwicklung könnte neue Märkte öffnen. Nicht nur für Siltronic, sondern für die gesamte Branche. Bleibt abzuwarten, ob daraus mehr wird als ein Einzelprojekt.