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Siltronic Aktie: Umsatzrückgang, aber stabile Margen!

by Wolfi

Die Siltronic AG, seit Jahren eine feste Größe im SDAX und TecDAX, zeigt sich auch im ersten Halbjahr 2025 robust – wenn auch mit leichten Erosionen. Am 29. Juli veröffentlichte das Unternehmen seine Zahlen, die ein Bild zeichnen, das man in der Waferbranche mittlerweile gewohnt ist: Solide, aber ohne große Überraschungen. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr leicht auf 674,8 Millionen Euro, während die EBITDA-Marge bei 24,4 Prozent stabil blieb.

Warum diese Entwicklung? Die Nachfrage in der Halbleiterindustrie bleibt verhalten. Trotz steigender Waferflächen können negative Preis- und Produktmixeffekte nicht kompensiert werden. Hinzu kommen Wechselkurseffekte, die das Geschäft belasten. Doch genau hier wird es spannend. Im zweiten Quartal gelang es Siltronic, die EBITDA-Marge von 22,6 auf 26,3 Prozent zu steigern. Wie? Durch sinkende Herstellungskosten und geringere Verwaltungsausgaben. Das ist ein klares Signal: Effizienz steht ganz oben auf der Agenda.

Gefahren durch den schwachen Dollar

Doch da gibt es noch etwas, das einem ins Auge springt: der schwächelnde US-Dollar. Mit einem Kurs von 1,17 am Quartalsende hat er sich deutlich vom Dezemberwert von 1,04 erholt. Für ein exportorientiertes Unternehmen wie Siltronic bedeutet das zusätzlichen Druck. Der angepasste Ausblick für 2025 spiegelt dies wider. Ein Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich wird nun prognostiziert. Klare Worte, aber keine Panikmache.

Interessant ist auch der Blick auf die Bilanz. Die Eigenkapitalquote bleibt stabil bei 43,3 Prozent, während die Nettofinanzverschuldung auf 902,8 Millionen Euro kletterte. Das ist kein Beinbruch, aber ein Zeichen dafür, dass Investitionen weiterhin Priorität haben. Besonders die neue Fabrik in Singapur verschlingt Ressourcen. Doch wer heute investiert, sichert morgen den Wettbewerbsvorteil. Davon scheint auch CEO Dr. Michael Heckmeier überzeugt zu sein.

Zukunftsfähigkeit durch strategische Weichenstellungen

Und tatsächlich: Strategische Schritte wurden bereits vollzogen. So wurden wichtige Kundenqualifikationen für die Fabrik in Singapur abgeschlossen. Gleichzeitig plant Siltronic, die Produktion von kleinen Wafern bis 150 mm Durchmesser in Burghausen einzustellen. Diese klare Fokussierung könnte langfristig Früchte tragen. Denn eines ist sicher: Die Halbleiterindustrie wird weiter wachsen. Und Siltronic positioniert sich frühzeitig neu.

Trotzdem bleibt die Frage: Reicht das aus? Die Prognosen für das dritte Quartal sind vorsichtig. Ein Umsatzrückgang ist wahrscheinlich, da Liefermengen ins vierte Quartal verschoben wurden. Aber hey, die Branche ist zyklisch. Wer hier den Langzeitblick verliert, verkennt das Potenzial.

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