
Singulus trifft’s hart – Umsatz bricht ein, Prognose runter. Am 31. Oktober packten die Kahläer die kalte Wahrheit aus
Die Zahlen lesen sich wie ein Tiefschlag für die Technologie-Schmiede aus dem Spessart. Singulus Technologies schrumpft, kämpft und rudert bei der Prognose zurück. Immerhin: Die Verhandlungen laufen noch – aber spürbar langsamer als erhofft. Und das macht sich bemerkbar.
Mit 44,3 Millionen Euro Umsatz in den ersten neun Monaten 2025 sackt das Unternehmen auf ein Niveau ab, das deutlich hinter dem Vorjahr liegt. Damals waren es noch stolze 61 Millionen. Das EBIT? Minus 2,5 Millionen Euro – da war doch was von schwarzen Zahlen im letzten Jahr. Der Auftragseingang? Auch hier ein Dämpfer, gerade mal 30,9 Millionen. Wer jetzt auf den Trost des Auftragsbestands hofft, wird enttäuscht: Mit 64 Millionen Euro auch hier ein Rückgang.
Große Versprechen, kleine Realität
Klar, die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber die versprochenen Großaufträge lassen weiter auf sich warten. „Konstruktiv“ nennt man die Gespräche intern – bloß hilft das nicht, wenn der Cashflow auf der Strecke bleibt. Die Folge: Die Prognose fürs Gesamtjahr rutscht auf eine Bandbreite zwischen 65 und 80 Millionen Euro Umsatz. Das EBIT schwankt nun zwischen minus 4,5 Millionen und plus 0,5 Millionen Euro. Peanuts für ein Unternehmen, das eigentlich ganz andere Ambitionen hatte.
Schaut man genauer hin, wird klar: Singulus steckt in einer klassischen Wachstumsfalle. Die Technik stimmt vermutlich, aber die Kunden kneifen oder zögern. Vielleicht zu teuer, vielleicht zu kompliziert – wer weiß das schon? Was bleibt, ist ein Geschäft, das mehr kämpft als fliegt. Und ob die Pipeline wirklich so rosig ist, wie behauptet wird? Na ja, das wird sich zeigen.
Was tun, wenn der Markt zögert?
Die Frage ist einfach — und brutal: Wie lange kann Singulus diese Flaute aushalten? Der Standort in Kahl am Main mag hübsch sein, aber er verschlingt auch Geld. Neue Anlagen, neue Technologien – alles schön und gut, aber ohne Aufträge bleibt das alles Theorie. Investor Relations-Chefin Maren Schuster wird sicher noch einiges erklären müssen, wenn sie die nächste Telefonkonferenz gibt. Und Unternehmenssprecher Bernhard Krause hat sicher auch schon bessere Tage gesehen.
Ein Hoffnungsschimmer könnte der Ausblick sein: Wenn sich die anvisierten Großaufträge tatsächlich noch in diesem Jahr materialisieren, dann wäre der Rückschlag nur ein kleiner Stolperer. Doch der Druck wächst – und mit ihm die Ungeduld der Anleger. Denn wer wartet schon gerne auf Versprechen, die sich immer wieder verschieben?
ISIN und WKN als Fixpunkte
Für alle, die jetzt konkret nachschauen wollen: Die wichtigsten Kennungen sind ISIN DE000A1681X5 und WKN A1681X. Aktuell notiert die Aktie im Prime Standard der Frankfurter Börse, daneben läuft sie auch in regionalen Handelsplätzen wie Berlin oder Stuttgart. Keine Frage: Hier geht es um mehr als nur Zahlen. Es geht um Glaubwürdigkeit – und darum, ob Singulus seine Hausaufgaben endlich auf die Reihe kriegt.