
Die SMT Scharf AG macht ihrem Namen heute mal keine Ehre. Statt scharfer Zahlen präsentierte der Spezialist für Fördertechnik am 22. August eine gehörige Portion Realität. Die Prognose für 2025 wurde nach unten geschraubt — und das ordentlich. Aus dem einst erwarteten Umsatz von 110 bis 130 Millionen Euro wird nun eine Spanne von 100 bis 120 Millionen. Beim operativen Ergebnis (EBIT) sieht es noch dramatischer aus: statt 5,5 bis 7,5 Millionen rechnen die Hammeler jetzt nur noch mit 0,5 bis 2,5 Millionen Euro.
Halbzeitbilanz zeigt Licht und Schatten
Klar, die ersten sechs Monate liefen eigentlich gar nicht schlecht. Der Umsatz kletterte von 28,4 auf 50,1 Millionen Euro, das EBIT sprang von minus 0,8 auf plus 2,9 Millionen. Klingt erstmal gut, oder? Aber genau hier liegt die Krux. Der Erfolg kam hauptsächlich aus dem Tunnellogistik-Geschäft und durch die Vollkonsolidierung des Joint Ventures in China. Das Kerngeschäft im Kohlebergbau dagegen — na ja, sagen wirs mal so: das stottert gewaltig.
Und genau da tut sich der große Graben auf. Handelskonflikte, geopolitische Spannungen — die Unsicherheiten bremsen die Nachfrage massiv. Geplante Aufträge rutschen ins nächste Jahr. „Da kannste machen, was du willst“, würde man in Westfalen sagen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, aber die Zahlen sprechen halt ihre eigene Sprache.
Ausblick bleibt gedämpft
Spannend wird nun, wie sich das Team um die Geschäftsleitung positioniert. Ein Umsatzplus im ersten Halbjahr ist ja schön und gut, aber wenn der Ausblick so mau ist… Da muss schon was passieren. Vielleicht setzen sie verstärkt auf neue Märkte? Oder entwickeln alternative Anwendungen für ihre Technik? Wäre ja nicht das erste Mal, dass aus einer Krise was Gutes entsteht.
Investor Relations-Chef Thorben Burbach steht jetzt sicher vor vollem Terminkalender. Die Anleger wollen Antworten. Und die gibt’s wohl erstmal nur aus dem Standby-Modus: abwarten und Tee trinken. Oder Kaffee, je nach Gusto.